Albert Schweitzer
1875 - 1965
Unser Namensgeber und sein Leben zwischen Europa und Afrika.
14. Januar 1875
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Geburt von Ludwig Philipp Albert Schweitzer als zweites von fünf Kindern des Pfarrers Louis Schweitzer und seiner Frau Adele Schweitzer, geb. Schillinger, in Kaysersberg, Oberelsass
1880 - 1885
Besuch der Dorfschule in Günsbach und der Realschule in Münster, Elsass
1883
Erstes Orgelspiel
1885 - 1893
Besuch des Gymnasiums im Mülhausen, wo er sein Abitur ablegte
1893
Studium der Theologie und der Philosophie an der Universität Straßburg
1874/1895
Wehrdienst in Straßburg
1896
Entschluss zu einem „unmittelbaren Dienen“ nach seinem 30. Lebensjahr
1898
Erstes Theologisches Examen
1898/1899
Studienaufenthalt in Paris (Studium der Orgel bei Charles-Marie Widor, Isidore Philipp und Marie Jaell Trautmann) und Berlin (Theologische Studien u.a. bei Adolf von Hartnack)
1899
Promotion zum Doktor der Philosophie mit einer Arbeit über Die Religionsphilosophie Kants von der Kritik der reinen Vernunft bis zur Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft
1899/1900
Lehrvikariat in Straßburg
1900
Zweites Theologisches Examen und anschließende Ordination; Promotion zum Doktor der Theologie (Lic.theol.) mit einer Arbeit über das Abendsmahlsproblem auf Grund der wissenschaftlichen Forschung des 19. Jahrhunderts und der historischen Berichte
1902
Habilitation und anschließende Privatdozentur an der Theologischen Fakultät zu Straßburg mit einer Arbeit über das Thema Das Messianitäts- und Leidensgeheimnis
1903 - 1906
Direktor des Theologischen Thomasstifts zu Straßburg
1903 - 1905
Arbeit an der Bach-Biographie
1905
Beginn des Studiums der Medizin an der Universität Straßburg; Veröffentlichung der französischen Ausgabe der Bach-Biographie
1906
Veröffentlichung seines theologischen Hauptwerks Von Reimarus zu Wrede – Eine Geschichte der Leben-Jesu Forschung
1908
Veröffentlichung der deutschen Ausgabe der Bach-Biographie
1910/1911
Praktisches Jahr, Medizinisches Staatsexamen und Verfassen der Geschichte der Paulinischen Forschung
1912
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Approbation als Arzt.
Heirat mit Helene Bresslau, Tochter des Straßburger Mediävisten Harry Bresslau am 18. Juni.
Formale Verleihung des Professorentitels unter Aufgabe der venia legendi in Straßburg
Dezember 1912
Promotion zum Doktor der Medizin mit der Arbeit Die psychiatrische Beurteilung Jesu. Darstellung und Kritik
1912/1913
Tropenmedizinische Zusatzausbildung in Paris. Neuauflage des Werkes Von Reimarus zu Wrede unter dem geänderten Titel Geschichte des Leben-Jesu-Forschung
21. März 1913
Abreise nach Lambaréné, Gabun
1913 - 1917
Erster Aufenthalt in Lambaréné
1915
Formulierung der Weltanschauung der „Ehrfurcht vor dem Leben“
4. Juli 1916
Tod von Adele Schweitzer, der Mutter Alberts, durch ein scheuendes Militärpferd
1917
Ausweisung nach Frankreich und Internierung in Garaison (Pyrenäen) und St. Rémy (Provence)
Juli 1918
Entlassung aus der Gefangenschaft aufgrund einer Erkrankung und Rückkehr nach Straßburg
1918 - 1921
Assistent an der Klinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Hilfsprediger an St. Nicolai.
Aufgabe beider Stellungen im April 1921
14. Januar 1919
Geburt der Tochter Rhena
1920
Schweitzer wird über den Versailler Vertrag französischer Staatsbürger.
Erster Ehrendoktor von der Universität Zürich (Theologie)
1920 - 1923
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Konzert- und Vortragsreisen in Schweden und danach in ganz Europa
1921
Publikation von Zwischen Wasser und Urwald. Erlebnisse und Beobachtungen eines Arztes im Urwalde Äquatorialafrikas
1923
Fertigstellung von Teil I (Verfall und Wiederaufbau der Kultur) und Teil II (Kultur und Ethik) der Kulturphilosophie sowie von Das Christentum und die Weltreligionen
April 1924
Verfassen der Erinnerungen Aus meiner Kindheit und Jugendzeit
1924
Zweite Ausreise nach Lambaréné, jedoch ohne Helene
1924 - 1927
Wiederaufbau des Hospitals, mittels der zuvor durch Reisen erwirtschafteten Gelder
5. Mai 1925
Tod von Louis Schweitzer, dem Vater Alberts
27. Oktober 1926
Tod von Harry Bresslau, dem Schwiegervater Alberts
1925 - 1928
Veröffentlichung der populären Berichte Mitteilungen aus Lambaréné zur Finanzierung des Hospitals
1927 - 1929
Reise durch Europa, um durch Konzerte und Vorträge Spenden zu sammeln
1928
Auszeichnung mit dem Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main, Ehrendoktorwürde der Universität Prag (Philosophie)
1929
Berufung zum Ehrenmitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften auf Vorschlag Adolf von Hartnacks
1929 - 1931
Dritter zweijähriger Aufenthalt in Lambaréné. Helene muss bereits zu Ostern 1930 aus Gesundheitsgründen abreisen
1930
Ablehnung eines Rufs auf einen theologischen Lehrstuhl an der Universität Leipzig.
Veröffentlichung von Die Mystik des Apostels Paulus
1931
Veröffentlichung der Autobiographie Aus meinem Leben und Denken
1932
Ehrendoktorwürde der Universitäten St. Andrews (Rechtswissenschaft), Oxford (Theologie) und Edinburgh (Theologie und Musik). Festrede zum hundertsten Todestag Goethes in Frankfurt am Main
April 1933 - Januar 1934
Vierter Aufenthalt in Lambaréné
1934
Religionsphilosophische Hibbert Lectures in Oxford und Edinburgh
Februar - August 1935
Fünfte Ausreise nach Lambaréné und Rückkehr im selben Jahr
1936
Schallplattenaufnahme in Straßburg
Februar 1937 - Januar 1939
Sechster Aufenthalt in Lambaréné
1938
Veröffentlichung der Afrikanischen Geschichten
Mitte 1939 - Oktober 1948
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Siebter und längster Aufenthalt Schweitzers in Lambaréné.
Im August 1941 reist Helene über Angola nach Lambarene und bleibt bis September 1946
1949
Erste und einzige Reise in die USA, Festvortrag am 8. Juli in Aspen, Colorado, anlässlich des zweihundertsten Geburtstags von Goethe. Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Chicago (Rechtswissenschaft)
November 1949 - Mai 1951
Achter Aufenthalt in Lambaréné, bis Juni 1950 mit Helene
1950
Baubeginn des Lepradorfs du village lumière mit dem Honorar und den Spenden von der Amerikareise
1951
Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels
Dezember 1951 - Juli 1952
Neunter Aufenthalt in Lambaréné
1952
Verleihung der Prinz-Karl-Medaille durch den König von Schweden. Verleihung der Paracelsusmedaille für seine Lebensleistung als Arzt. Ehrendoktorwürde der Universität Marburg (Theologie). Aufnahme in die Académie des Sciences Morales et Politiques in Paris
Dezember 1952 - Mai 1954
Zehnter Aufenthalt in Lambaréné
Oktober 1953
Verleihung des für 1952 zugesprochenen Friedensnobelpreises in absentia. Persönliche Entgegennahme durch Schweitzer 1954 mit seiner Rede „Das Problem des Friedens in der heutigen Welt“. Das Preisgeld verwendet Schweitzer im Wesentlichen für die Fertigstellung seines Lepradorfes.
1954
Letztes öffentliches Bach-Konzert Schweitzers in Straßburg
Dezember 1954 - Juli 1955
Elfter Aufenthalt in Lambaréné, mit Helene
April 1957
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„Appell an die Menschheit“ über Radio Oslo
1. Juni 1957
Tod von Helene Schweitzer Bresslau, der Ehefrau von Albert, in Zürich
Dezember 1957
Dreizehnte Ausreise nach Afrika
1958
Unterzeichnung einer Petition gegen Atomversuche von 9235 Wissenschaftlern an die Vereinten Nationen
April 1958
Drei Vorträge zur Gefährlichkeit der Atomversuche, gesendet über Radio Oslo
1959
Letzter Besuch Europas und Ende des Jahres vierzehnte Ausreise nach Lambaréné
1960
Erhalt der Ehrendoktorwürde für Humanmedizin der Humboldt-Universität in Ost-Berlin
1961
Erhalt der Ehrendoktorwürde für Ingenieurswissenschaften/Bauwesen (Dr. Ing.) der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig
April 1963
Feierlichkeiten zum Goldenen Afrikajubiläum
4. September 1965
Albert Schweitzer stirbt in Lambaréné an Kreislaufversagen. Beerdigung neben seiner Frau Helene
Quelle: Nils Ole Oermann: Albert Schweitzer 1875 -1965: Eine Biographie. München 2009
Bild der Familie Schweitzer: http://www.dw.com/de/albert-schweitzer-der-große-humanist/g-16614260 04.02.17
sonstige Bilder: Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum Frankfurt a.M. (Archiv und Museum)